Alexander Zverev ist beim Masters-Turnier in Rom im Viertelfinale ausgeschieden. Der 28-jährige Hamburger unterlag am Mittwochabend dem Italiener Lorenzo Musetti in zwei Sätzen mit 6:7 (1:7), 4:6. Das Match dauerte über zwei Stunden. Mit der Niederlage verliert Zverev nicht nur die Chance auf den Titel, sondern auch seinen zweiten Platz in der Weltrangliste an den Spanier Carlos Alcaraz. Musetti zieht damit ins Halbfinale ein – und trifft dort auf eben jenen Alcaraz.
Spannender Start unter Flutlicht
Das Viertelfinale begann für Zverev vielversprechend. Im Abendspiel auf dem Centercourt des Foro Italico nahm er Musetti früh den Aufschlag ab. Der Deutsche agierte konzentriert und aggressiv – zunächst ein gutes Zeichen.
Doch Musetti, erst 23 Jahre alt, kämpfte sich Stück für Stück zurück. Der Italiener zeigte seine ganze Klasse mit variablen Schlägen und raffinierten Stopps. Besonders im Tiebreak des ersten Satzes drehte er auf. Mit fünf schnellen Punkten in Folge setzte er sich ab und gewann den Satz deutlich mit 7:1 im Entscheidungsspiel.
Zverevs Probleme nehmen zu
Im zweiten Satz geriet Zverev zunehmend aus dem Rhythmus. Immer wieder unterliefen ihm leichte Fehler. Auch der Frust machte sich bemerkbar: Der Olympiasieger diskutierte häufig mit sich selbst und schien gedanklich nicht mehr ganz bei der Sache.
Musetti nutzte diese Schwächephase eiskalt. Mit druckvollen Grundlinienschlägen und einer fast fehlerfreien Vorstellung sicherte er sich auch den zweiten Satz. Nach 2 Stunden und 16 Minuten war der überraschende Sieg des Lokalmatadors perfekt.
Musetti überzeugt auf ganzer Linie
Für Lorenzo Musetti war es der dritte Sieg im vierten Aufeinandertreffen mit Zverev. Vor heimischem Publikum lieferte er eine seiner besten Leistungen auf Sand ab. „Ich liebe es, hier zu spielen. Das Publikum hat mir heute geholfen, mein bestes Tennis zu zeigen“, sagte Musetti nach dem Match.
Er trifft im Halbfinale nun auf den Spanier Carlos Alcaraz, der in seinem Viertelfinale den Norweger Casper Ruud bezwang. Alcaraz profitiert zudem von Zverevs Niederlage und übernimmt Platz zwei der ATP-Weltrangliste hinter Novak Djokovic.
Auswirkungen für Zverev
Zverevs Aus bedeutet nicht nur das Ende seiner Titelverteidigung in Rom. Auch im Hinblick auf die French Open in Paris, die in weniger als zwei Wochen beginnen, ist die Niederlage ein Rückschlag. Zwar hatte Zverev sich zuletzt in guter Form gezeigt, doch das frühe Ausscheiden wirft Fragen zur Konstanz auf.
Hinzu kommt der Verlust von wichtigen Weltranglistenpunkten. Mit dem Wechsel auf Platz drei der Weltrangliste drohen ihm bei künftigen Turnieren schwerere Auslosungen.
Blick nach vorn
Trotz des enttäuschenden Abschneidens in Rom blickt Zverev nach vorne. In den kommenden Tagen reist er nach Paris, um sich auf das Grand-Slam-Turnier Roland Garros vorzubereiten. Dort erreichte er in den vergangenen beiden Jahren jeweils das Halbfinale.
Ob er in diesem Jahr erneut zum Favoritenkreis zählt, hängt auch davon ab, wie schnell er seine Form zurückfindet. Zverevs Team gab an, dass keine körperlichen Beschwerden vorlägen – die Niederlage sei rein spielerisch zu erklären.
Alexander Zverevs Viertelfinal-Aus in Rom ist ein Warnsignal vor dem Start der French Open. Der starke Auftritt von Lorenzo Musetti zeigt einmal mehr, wie ausgeglichen das Feld auf Sand ist. Für den Deutschen heißt es nun: regenerieren, analysieren und den Fokus neu ausrichten.