Die Umschulung von Spielern auf neue Positionen kann Karriere-Booster sein – ein Prozess, den Hertha BSC immer wieder erfolgreich anwendet. Kürzlich stellte Cheftrainer Stefan Leitl den 22-jährigen Marten Winkler beim Testspiel gegen FC St. Pauli (0:0) vor eine neue Herausforderung. Der bisher als schneller Angreifer auf dem rechten Flügel bekannte Winkler wurde als „Schienenspieler“ auf der linken Seite getestet, eine wichtige Umstellung im Zuge von Leitls 3-5-2-System.
Marten Winkler als flexibler Spieler:
Unter der Leitung von Stefan Leitl hat Hertha BSC eine strategische Anpassung vorgenommen, um die Flexibilität ihrer Spieler zu maximieren. Der 22-jährige Winkler, bekannt für seine Geschwindigkeit und Kondition, wurde in einer neuen Rolle als linker „Schienenspieler“ eingesetzt. Diese Position erfordert vom Spieler, die gesamte Seite des Feldes zu beackern, was große Ausdauer und Schnelligkeit voraussetzt.
Die Umstellung auf das 3-5-2-System hat den klassischen Rechtsaußen bei Hertha vorerst verdrängt. Die neue Position für Winkler könnte sich langfristig zu einem festen Bestandteil seiner Karriere entwickeln. Doch auch externe Faktoren wie Verletzungen oder eigene Blessuren könnten weiterhin einen Positionswechsel erzwingen.
Erfolge durch Umschulung bei Hertha:
Die Geschichte von erfolgreichen Umschulungen bei Hertha BSC ist nicht neu. In der Vergangenheit haben Trainer wie Jürgen Röber und Lucien Favre bei Hertha Spieler auf neue Positionen gesetzt, was zu großen Erfolgen führte. Ein herausragendes Beispiel ist der Isländer Eyjölfur Sverrisson, der 1995 vom VfB Stuttgart als Stürmer zu Hertha kam. Unter Röber wurde er jedoch in die Abwehr umgeschult und entwickelte sich zu einem robusten und gefürchteten Abwehrspieler.
„Jolly“ Sverrisson, der vorher als Stürmer erfolgreich war, wurde in der Abwehr zu einem Schlüsselspieler und trug maßgeblich zum Erfolg von Hertha bei. Dies zeigt, wie gut eine strategische Umschulung auf einer neuen Position gelingen kann, wenn das Potenzial des Spielers richtig erkannt wird.
Piszczek’s Karriere nach der Positionsumstellung:
Ein weiteres bekanntes Beispiel für eine erfolgreiche Umschulung bei Hertha BSC ist Lukasz Piszczek. Der polnische Angreifer kam 2004 als Stürmer zu Hertha, wurde jedoch unter Lucien Favre auf der rechten Verteidigerposition ausprobiert. Der Wechsel war ein Volltreffer: Piszczek entwickelte sich zu einem der besten und offensivstärksten Verteidiger in der Bundesliga. „Dieser Positionswechsel hat meine Karriere gerettet“, sagte Piszczek später und bestätigte damit den Erfolg der Umschulung unter Favre.
Internationale Beispiele erfolgreicher Umschulungen:
Umschulungen sind nicht nur bei Hertha BSC ein Erfolgsrezept. Auch auf internationaler Ebene gibt es zahlreiche Beispiele für Spieler, die durch Positionswechsel Karriere machten. Ein prominentes Beispiel ist der walisische Fußballer Gareth Bale. Er startete seine Karriere als linker Verteidiger bei Southampton, wechselte später ins linke Mittelfeld und wurde schließlich zu einem der besten Flügelstürmer der Welt bei Real Madrid. Diese Umstellung war ein entscheidender Schritt in seiner erfolgreichen Karriere.
Ein weiteres Beispiel ist Petr Čech, der als Jugendspieler für Viktoria Pilsen im Sturm spielte. Nach einer schweren Verletzung wechselte er ins Tor und wurde zu einem der besten Torhüter der Welt. Čechs Karriere machte ihn nicht nur bekannt, sondern er trat auch als „Mann mit dem Helm“ in den Fußballgeschichtsbüchern auf, nachdem er einen Schädelbasisbruch erlitten hatte.
Risiken und Chancen einer Umschulung:
Ob Marten Winkler in die Fußstapfen von Jolly Sverrisson oder Lukasz Piszczek treten wird, bleibt abzuwarten. Eine Umschulung ist immer mit Risiken verbunden. Spieler müssen sich an neue taktische Anforderungen anpassen, und nicht immer gelingt der Wechsel auf eine neue Position so reibungslos wie erhofft. Doch die Erfolgsgeschichten aus der Vergangenheit zeigen, dass die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit großen Einfluss auf die Karriere eines Spielers haben können.
Die Umschulung von Marten Winkler bei Hertha BSC könnte der nächste große Erfolg in der Geschichte des Vereins werden. Doch auch wenn nicht jede Umstellung zu einer legendären Karriere führt, bietet sie den Spielern die Chance, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Es bleibt spannend, wie sich Winkler in seiner neuen Rolle weiterentwickeln wird.