Der bekannte Rapper Xatar ist am Montag auf dem Nordfriedhof in Bonn beigesetzt worden. Rund 1000 Menschen begleiteten den Trauerzug und nahmen Abschied. Die Ermittlungen zu seinem plötzlichen Tod dauern an.
Hunderte Fans und Angehörige erweisen Xatar die letzte Ehre
Am Montag, den 13. Mai, wurde der Rapper Xatar in Bonn beerdigt. Die Trauerfeier fand auf dem Nordfriedhof statt. Nach Angaben der Polizei kamen fast 1000 Menschen, um dem Musiker das letzte Geleit zu geben. Der Sarg wurde in einem langen Trauerzug zum Grab begleitet. Dort wurde der 43-Jährige nach islamischem Ritus bestattet.
Viele der Anwesenden kannten Xatar nicht persönlich, doch seine Musik hatte sie berührt. „Er war mehr als nur ein Musiker – er war eine Stimme für viele Jugendliche“, sagte ein Fan vor Ort.
Tod in Kölner Wohnung – Todesermittlungsverfahren eingeleitet
Xatar, mit bürgerlichem Namen Giwar Hajabi, war am 6. Mai tot in seiner Wohnung in Köln gefunden worden. Die genauen Umstände seines Todes sind noch unklar. Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren eingeleitet.
Ziel des Verfahrens ist es zu klären, ob ein Fremdverschulden vorliegt. Eine Obduktion ergab laut offiziellen Angaben keine Hinweise auf äußere Gewalteinwirkung. Die Ermittlungen dauern an.
Vom Gefängnis in die Charts – Xatars außergewöhnlicher Weg
Der Musiker wurde 1981 im Iran geboren und kam in jungen Jahren nach Deutschland. Seine Kindheit verbrachte er unter schwierigen Bedingungen. In der Musik fand er früh einen Ausweg und Ausdruck.
Bekannt wurde Xatar nicht nur durch seine Songs, sondern auch durch einen spektakulären Kriminalfall. Im Jahr 2009 war er an einem Goldraub beteiligt. Zusammen mit mehreren Komplizen überfiel er einen Transporter, der mit Goldbarren beladen war. Der Wert der Beute lag bei rund 1,7 Millionen Euro. Xatar wurde gefasst und später zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
Trotzdem verlor er sein Ziel nie aus den Augen. Noch im Gefängnis begann er, Musik zu produzieren. Mit Erfolg: Nach seiner Entlassung startete er eine steile Karriere im deutschen Rap. Seine Alben wie Alles oder Nix oder Baba aller Babas stiegen in die Charts ein.
Einfluss auf die deutsche Rap-Szene
Xatar galt als einer der einflussreichsten Künstler im Deutschrap. Er gründete das Label “Alles oder Nix Records”, unter dem er auch Nachwuchstalente förderte. Viele junge Musiker fanden durch ihn eine Plattform.
Neben der Musik engagierte er sich auch in sozialen Projekten. In Interviews sprach er oft über Integration, Bildung und Chancen für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Seine Authentizität war für viele eine Inspiration.
Trotz seiner Erfolge blieb er eine umstrittene Figur. Kritiker warfen ihm vor, kriminelle Lebensstile zu verherrlichen. Befürworter sahen in ihm hingegen jemanden, der seine Vergangenheit offen reflektierte und daraus etwas Positives machte.
Abschied von einem Rap-Pionier
Die Trauer um Xatar ist groß – nicht nur in der Musikszene. Zahlreiche Weggefährten, Fans und Prominente äußerten ihre Anteilnahme in den sozialen Medien. Rapper wie Haftbefehl, Eko Fresh oder Bushido würdigten seinen Einfluss.
Auch auf Plattformen wie Instagram oder TikTok wurden Tausende Beiträge geteilt. Viele junge Menschen betonten, wie sehr Xatars Musik sie in schweren Zeiten begleitet habe.
Mit dem Tod von Xatar verliert die deutsche Musiklandschaft einen prägenden Künstler. Seine Geschichte ist einzigartig – voller Brüche, Wendungen und Erfolge. Die große Anteilnahme bei seiner Beerdigung zeigt, wie sehr er Menschen berührt hat. Noch bleibt offen, was genau zu seinem frühen Tod geführt hat. Doch sein musikalisches Erbe wird weiterleben.