Beim spektakulären 4:4-Unentschieden zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem VfB Stuttgart setzte Leopold Querfeld ein Ausrufezeichen: Der 21-jährige Innenverteidiger erzielte in der 38. Minute ein Traumtor aus rund 30 Metern. Der Ball flog mit 118 Stundenkilometern direkt in den rechten Winkel. VfB-Torwart Alexander Nübel war chancenlos.
Dieses Tor hatte nicht nur sportliche Bedeutung, sondern auch eine persönliche. Denn für den erfahrenen Kevin Vogt, lange Stammkraft in der Union-Abwehr, dürfte das Traumtor besonders bitter gewesen sein. Der Österreicher Querfeld scheint seinen Platz fest übernommen zu haben.
Jungstar Querfeld brilliert – Vogt weiter nur Ersatz
Kevin Vogt, 33 Jahre alt, hatte nach seinem Wechsel zu Union Berlin im Januar 2024 eine Führungsrolle in der Verteidigung übernommen. Doch sein Comeback verzögert sich: Nach einer Knieverletzung im Februar folgte ein Rückschlag durch eine Knöchelverletzung im Training. Seitdem stand Vogt in keinem Pflichtspiel mehr auf dem Feld.
Obwohl er zuletzt fünfmal im Kader stand, bleibt ihm aktuell nur ein Platz auf der Bank. Der Grund: Leopold Querfeld überzeugt nicht nur mit defensiver Stärke, sondern auch mit Offensivaktionen wie beim 4:4-Krimi gegen Stuttgart.
Starke Leistungen sichern Stammplatz
Querfeld kam im Sommer 2024 für rund 3 Millionen Euro von Rapid Wien. In kurzer Zeit hat er sich in die Startelf gespielt. Mit seiner Übersicht, Zweikampfstärke und seinem Offensivdrang beeindruckt er Trainer und Fans gleichermaßen.
Sein Hammer-Tor gegen Stuttgart war bereits sein zweiter Treffer in dieser Bundesliga-Saison. Schon beim 2:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt hatte er per Kopf getroffen.
Trainer Steffen Baumgart lobte nach dem Spiel: „Leo hat einen sehr guten, sehr scharfen Schuss, aber ich habe damit gar nicht gerechnet.“ Das zeigt: Auch der Trainer war von Querfelds Weitschuss überrascht.
Querfeld bleibt bescheiden – und ehrgeizig
Trotz seines Traumtors bleibt Querfeld am Boden. Nach dem Spiel sagte er mit einem Lächeln:
„Ich werde immer mal wieder belächelt, warum ich mir im Training aus so großer Distanz den Ball auflege und schieße. Ein Sonntagsschuss am Samstag. Ich habe die Wiederholung noch nicht gesehen, aber der war schon ziemlich sehenswert.“
Diese Mischung aus Selbstvertrauen und Bescheidenheit kommt gut an – nicht nur bei den Fans, sondern auch im Team.
Zukunft von Kevin Vogt ungewiss
Für Kevin Vogt wird es nun eng. Der erfahrene Abwehrmann muss sich an der starken Leistung des jungen Österreichers messen. Ob er nochmal in die Startelf zurückkehren kann, ist offen.
Trainer Baumgart äußerte sich bisher nicht konkret zu Vogts Rolle. Klar ist: Solange Querfeld weiter so spielt, bleibt für den Routinier wohl nur die Bank.