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Grünheide: Tesla-Chefs drohen Krankgeschriebenen mit Stopp der Zahlungen

by Berliner Tagespost
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Die Verkaufszahlen von Tesla sinken – und nun scheint das Unternehmen auf Kosten seiner Belegschaft sparen zu wollen. In Grünheide sorgt eine umstrittene Maßnahme für Aufsehen: Krankgeschriebene Mitarbeiter sollen ihre Gesundheitsdaten offenlegen, andernfalls drohen Zahlungen eingestellt zu werden.

Tesla sieht sich aktuell mit einer schwierigen Situation konfrontiert. In der Nacht zu Freitag wurden in Berlin vier Elektrofahrzeuge des Herstellers in Brand gesetzt. Gleichzeitig brechen die Verkaufszahlen des Unternehmens ein. Wo Tesla einst als grünes Statussymbol galt, verliert der Hersteller zunehmend an Popularität. Doch nicht nur die Außendarstellung sorgt für Ärger – auch die Mitarbeiter in Grünheide sind von den Maßnahmen des Unternehmens betroffen.

Kontroverse Forderung: Offenlegung von Gesundheitsdaten

Wie das Portal Watson berichtet, hat Tesla in Grünheide zahlreiche Krankgeschriebene aufgefordert, ihre Diagnosen offenzulegen und die behandelnden Ärzte von der Schweigepflicht zu entbinden. Das Unternehmen zweifelt offenbar die Echtheit der Krankschreibungen an und fordert eine detaillierte Einsicht in die Gesundheitszustände der betroffenen Mitarbeiter.

Die Briefe an die Beschäftigten tragen den Betreff „Zweifel an den eingereichten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen“. Tesla hinterfragt somit, ob die Mitarbeiter tatsächlich krank sind. Diese Maßnahme stieß auf heftige Kritik, und die Gewerkschaft IG Metall bezeichnete das Vorgehen als „inakzeptabel“.

Unangekündigte Hausbesuche: Tesla kontrolliert Krankenstände

Bereits im Sommer führte Tesla unangekündigte Hausbesuche bei krankgeschriebenen Mitarbeitern durch. Hintergrund war ein ungewöhnlich hoher Krankenstand, der teilweise bei 15 Prozent oder mehr lag. Nun geht Tesla noch einen Schritt weiter: Wer weiterhin Gehalt beziehen möchte, soll persönliche Gesundheitsdaten preisgeben. Andernfalls droht das Unternehmen, die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall einzustellen und bereits gezahlte Beträge zurückzufordern.

Kritik von IG Metall: „Unakzeptables Vorgehen“

Die IG Metall äußerte sich scharf zu Teslas Vorgehen. Der Bezirksleiter Dirk Schulze kritisierte, dass das Unternehmen die ärztlichen Atteste vieler Mitarbeiter anzweifle und ihnen die Entgeltfortzahlung verweigere. „Das Unternehmen treibt Mitarbeiter in finanzielle Not“, erklärte Schulze.

Tesla selbst hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Tesla in Deutschland: Verkaufszahlen brechen ein

Die wirtschaftliche Lage von Tesla wird zusätzlich durch die rückläufigen Verkaufszahlen belastet. In Deutschland gingen die Neuzulassungen im Februar um 76,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. In der gesamten EU sanken die Zahlen um 50 Prozent, und auch in anderen Märkten wie den Niederlanden, Schweden und Norwegen wurden deutliche Einbußen verzeichnet. In China verzeichnete Tesla ebenfalls einen Rückgang von 49 Prozent bei den Verkäufen im Februar.

Gewaltakte gegen Tesla-Fahrzeuge in Berlin

In Berlin wurden in der Nacht auf Freitag erneut mehrere Tesla-Fahrzeuge in Brand gesetzt. Der erste Vorfall ereignete sich gegen 1:40 Uhr in der Neuen Krugallee in Treptow, wobei auch zwei weitere Autos durch die Hitze beschädigt wurden. Diese Attacken reihten sich in eine Serie von Vorfällen ein, bei denen Tesla-Fahrzeuge und -Einrichtungen in den vergangenen Jahren wiederholt Ziel von Gewalt wurden.

Tesla steht unter Druck

Die aktuellen Probleme für Tesla in Deutschland und weltweit zeigen, dass das Unternehmen zunehmend unter Druck steht. Die Sparmaßnahmen auf Kosten der Belegschaft und die sinkenden Verkaufszahlen sind ein klares Zeichen für die Herausforderungen, denen sich das Unternehmen gegenübersieht. Ob Tesla die Krise überwinden kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

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