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Gerhard Schröders Russland-Zahlungen gestoppt: Sparkasse Hannover blockiert Konto

by Andrew Rogers
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Seit dem Ende seiner politischen Karriere verdiente der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder große Summen durch seine Arbeit mit russischen Unternehmen. Er war Vorstandsvorsitzender des Ostsee-Pipeline-Betreibers Nord Stream 2, der enge Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin hat. Berichten zufolge lag sein Gehalt bei etwa 250.000 Euro jährlich, einige Quellen sprechen sogar von 200.000 Euro alle sechs Monate.

Inzwischen sind die Zahlungen aus Russland auf Schröders Konto unterbrochen worden. Die Sparkasse Hannover, bei der Schröder ein Konto führt, blockierte Überweisungen von der Gazprombank in Luxemburg. Die Bank begründete dies mit der Sorge, dass US-Sanktionen sie treffen könnten, wenn sie weiterhin russische Gelder verarbeite.

Die Kontosperrung erfolgte wenige Wochen nachdem Belit Onay, Mitglied der Grünen und ein entschiedener Kritiker Schröders, den Vorsitz im Verwaltungsrat der Sparkasse Hannover übernommen hatte. Die Bank informierte Schröder schriftlich über die Entscheidung und verwies auf das Risiko möglicher Sanktionen.

Schröder hat die Entscheidung der Bank bislang nicht angefochten. Er gilt als treuer Kunde der Sparkasse Hannover und erledigt seine Bankgeschäfte persönlich. Online-Banking nutzt er nicht, ebenso wenig investiert er in Aktien oder Fonds.

Trotz der finanziellen Hürden steht Schröder weiterhin zu seinen Verbindungen nach Russland und zu den Nord-Stream-Projekten. In einem Schreiben an einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Mecklenburg-Vorpommern erklärte Schröder, dass Deutschlands Abhängigkeit von günstigem russischem Gas immer eine sachliche Entscheidung zur Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit gewesen sei. Diese Entscheidungen seien auch durch den Ausbruch des Krieges in der Ukraine nicht falsch geworden.

Schröders enge Beziehung zu Wladimir Putin und seine Rolle bei Nord Stream 2 sorgten seit Jahren für Kritik. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik sicherte ihm seine Arbeit für russische Unternehmen ein hohes Einkommen, brachte ihm jedoch auch negative Schlagzeilen – besonders nach Beginn des Ukraine-Kriegs.

Die Sperrung seines Kontos durch die Sparkasse Hannover zeigt, dass deutsche Banken zunehmend vorsichtig mit Zahlungen im Zusammenhang mit Russland umgehen. Diese Maßnahme steht im Einklang mit den internationalen Bemühungen, Sanktionen durchzusetzen und Finanzströme im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt einzuschränken.

Die Situation wirft Fragen zu Schröders künftigem Einkommen und seiner politischen Rolle auf. Deutsche Behörden und parlamentarische Ausschüsse untersuchen weiterhin die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Politikern und Russland.

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