Der FC Chelsea hat Fußballgeschichte geschrieben. Im Finale der UEFA Conference League besiegte der englische Klub Betis Sevilla mit 4:1 und wurde damit der erste Verein überhaupt, der alle vier großen Europapokal-Wettbewerbe gewonnen hat. Das Spiel fand am Mittwochabend in Breslau, Polen, statt. Neben Enzo Fernández, Nicolas Jackson und Moisés Caicedo trug sich auch Ex-BVB-Profi Jadon Sancho in die Torschützenliste ein.
Chelsea musste zunächst einem Rückstand hinterherlaufen. Schon in der 9. Minute brachte Abdessamad Ezzalzouli die Spanier in Führung. Die Vorlage lieferte der erfahrene Spielmacher Isco, der in dieser Woche auch wieder ins spanische Nationalteam berufen wurde. Doch die frühe Führung reichte Betis nicht. Im Laufe des Spiels wurde Chelsea immer stärker – und drehte die Partie in der zweiten Halbzeit eindrucksvoll.
Der Ausgleich fiel in der 65. Minute. Eine präzise Flanke von Cole Palmer fand den Kopf von Enzo Fernández, der den Ball im Netz versenkte. Nur fünf Minuten später erhöhte Nicolas Jackson nach einem weiteren starken Assist von Palmer auf 2:1. In der 83. Minute setzte sich Jadon Sancho mit einem schönen Schlenzer durch und erzielte das 3:1. Den Schlusspunkt setzte Moisés Caicedo in der Nachspielzeit.
Der Erfolg ist für Chelsea mehr als nur ein Titel. Es ist der erste Pokal, den der Verein seit der Übernahme durch das US-Investorenkonsortium um Todd Boehly im Jahr 2022 gewonnen hat. Noch nie zuvor hatte ein Klub sowohl die Champions League, die Europa League, den Europapokal der Pokalsieger als auch die Conference League gewonnen. Damit sichert sich Chelsea ein historisches Alleinstellungsmerkmal im europäischen Fußball.
Trainer Enzo Maresca zeigte sich nach dem Spiel zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben Charakter gezeigt und geduldig gespielt“, sagte er. „Die Spieler haben bewiesen, dass sie unter Druck bestehen können.“ Auch Chelseas Sportdirektor lobte das Team: „Es war ein besonderer Abend für den Klub und ein Meilenstein für unsere neue Ära.“
Für Betis Sevilla war es ein bitterer Abend. Der Verein wartet weiter auf den ersten internationalen Titel seiner Geschichte. Dabei hatte das Team von Trainer Manuel Pellegrini in der ersten Halbzeit gut mitgehalten. Neben Torschütze Ezzalzouli hatten auch Marc Bartra und Johnny Cardoso Chancen, das Ergebnis zu erhöhen. Doch in der zweiten Halbzeit fehlte die Durchschlagskraft. Chelsea dominierte zunehmend das Spiel.
Das Spiel wurde auch von Zwischenfällen außerhalb des Stadions überschattet. Bereits vor Anpfiff kam es in der Innenstadt von Breslau zu Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Mannschaften. Nach Angaben des polnischen Innenministers Tomasz Siemoniak wurden mindestens 28 Personen festgenommen. Die Polizei war mit mehreren Hundert Einsatzkräften vor Ort, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Der Titelgewinn dürfte auch für Ex-Dortmunder Jadon Sancho ein persönliches Highlight sein. Der Flügelspieler hatte in dieser Saison einige Höhen und Tiefen erlebt, zeigte sich aber im Finale von seiner besten Seite. Sein Tor war nicht nur schön anzusehen, sondern besiegelte auch den Sieg. In den sozialen Medien feierten viele Fans seinen Treffer als „Rückkehr zur alten Stärke“.
Chelsea hat sich mit diesem Sieg auch für die Europa League der kommenden Saison qualifiziert. Bereits am Wochenende hatte sich der Klub über die Premier League für die Champions League qualifiziert. Die Blues blicken damit auf ein erfolgreiches Saisonende zurück – sportlich wie historisch.