Tottenham Hotspur hat am Donnerstagabend die Europa League gewonnen. Im Finale setzten sich die Spurs mit einem verdienten 3:1-Sieg gegen Manchester United durch. Das Endspiel fand in Dublin statt. Während die Fans in London ausgelassen feiern, herrscht in Manchester Frust. Für United ist es eine weitere enttäuschende Saison – und Trainer Erik ten Hag steht nun stark in der Kritik.
Tottenham triumphiert in Dublin
Mit einem mutigen Auftritt hat sich Tottenham Hotspur am Donnerstagabend den Titel in der Europa League gesichert. Die Mannschaft von Trainer Ange Postecoglou besiegte im Finale in Dublin den Ligakonkurrenten Manchester United mit 3:1.
Bereits in der ersten Halbzeit gingen die Londoner mit 2:0 in Führung. Die Tore erzielten James Maddison (16. Minute) und Heung-Min Son (38.). In der zweiten Halbzeit verkürzte Marcus Rashford zwar auf 2:1 (52.), doch Tottenham antwortete schnell. Richarlison stellte in der 67. Minute mit dem dritten Treffer den Endstand her.
Große Freude in London
Noch in der Nacht strömten Tausende Fans auf die Straßen Londons. Der Titelgewinn ist für Tottenham der erste europäische Erfolg seit dem UEFA-Pokal-Triumph 1984.
„Das ist ein historischer Moment für den Klub“, sagte Trainer Postecoglou nach dem Spiel. „Die Jungs haben heute Großartiges geleistet. Dieser Sieg gehört unseren Fans.“ Auch Vereinspräsident Daniel Levy sprach von einem „Meilenstein für die Zukunft“.
Am Freitag folgte die offizielle Feier: Der Europa-League-Pokal wurde durch die Straßen im Norden Londons getragen. Viele Schulen erlaubten ihren Schülern früheren Unterrichtsschluss – Tottenham steht Kopf.
Manchester United vor dem Umbruch
Ganz anders die Stimmung in Manchester. Für United endet die Saison ohne einen Titel. In der Liga verpasste der Klub die Champions-League-Qualifikation deutlich. Die Niederlage im Europa-League-Finale verschärft die Krise weiter.
„Das war nicht gut genug“, gestand United-Trainer Erik ten Hag nach dem Spiel. „Wir haben zu viele Fehler gemacht und wurden dafür bestraft.“
Medienberichten zufolge steht ten Hag nun vor dem Aus. Der Verein will offenbar im Sommer über seine Zukunft entscheiden. Als mögliche Nachfolger werden Thomas Tuchel und Graham Potter gehandelt.
Ein Verein ohne klare Linie
Seit dem Abschied von Sir Alex Ferguson im Jahr 2013 hat Manchester United viele Trainer verschlissen – und große Summen in Spieler investiert. Der gewünschte Erfolg blieb trotzdem aus. In den letzten zehn Jahren holte der Traditionsklub nur drei Titel: den FA Cup (2016), die Europa League (2017) und den Ligapokal (2023).
„Es fehlt an Kontinuität und Konzept“, kritisierte Ex-Spieler Gary Neville in einem Interview mit Sky Sports. „Man sieht keinen Plan. Tottenham hat ihn – United nicht.“
Tottenham mit Perspektive
Für Tottenham bedeutet der Erfolg nicht nur einen Titel – sondern auch Planungssicherheit für die kommende Saison. Der Klub qualifiziert sich direkt für die Europa League 2025 und erhält zusätzliche Einnahmen durch Prämien und TV-Gelder.
Auch sportlich sieht es gut aus: Trainer Postecoglou hat in seiner ersten Saison ein starkes Team geformt. Viele junge Spieler wie Destiny Udogie, Pape Matar Sarr oder Brennan Johnson haben sich etabliert.
„Wir wollen mehr“, sagte Kapitän Son nach dem Spiel. „Das ist nur der Anfang.“
Tottenham Hotspur ist auf einem aufsteigenden Ast. Der Europa-League-Sieg gibt dem Klub Rückenwind für kommende Aufgaben – national wie international. Bei Manchester United hingegen herrscht große Unruhe. Eine Neuausrichtung scheint unausweichlich.
Ob Trainer Erik ten Hag noch eine Zukunft bei United hat, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Fest steht: Der Kontrast zwischen beiden Finalisten könnte kaum größer sein.